Auf der Seite des Flusses Marecchia lehnt es sich an den Monte Pincio, der es schützt, und blickt auf die Felsen, auf denen die Festungen San Leo und Maioletto thronen und das Tal beherrschen. Im Jahr 1296 ereignete sich hier ein sehr seltenes Ereignis für diese Gegend, die immer von den Auseinandersetzungen zwischen Malatesta und Montefeltro geprägt war: der Ghibelline Maghinardo Pagani führte die Einwohner von Rimini und Montefeltro gemeinsam in die Schlacht gegen das päpstliche Heer und konnte Talamello erobern. Im Jahr 1490 begann die Herstellung von Schießpulver in den verschiedenen Mühlen von Talamello, die bis ins 20. Jahrhundert andauerte. Davon zeugen noch heute die beiden achteckigen Lagerstätten in Campiano, die aus dem 19. und 20. Jahrhundert stammen. Das alte Stadtzentrum lädt zum Bummeln ein, weil es sehr gemütlich ist und so viele Sehenswürdigkeiten zu bieten hat, wie den großen Brunnen, der den Platz auflockert, die Friedhofskapelle, die authentische Schätze aus dem 15. Jahrhundert beherbergt, und das herrliche Kruzifix der Rimini-Schule aus dem 14. Nicht zu vergessen ist das ehemalige Theater Amintore Galli, benannt nach dem Vater der Arbeiterhymne, der hier 1845 geboren wurde, ein Gebäude, in dem sich heute die Kunstgalerie Gualtieri befindet. In Talamello finden wichtige Initiativen zur Förderung typischer Produkte statt, wie die„Kastanienmesse der Valmarecchia“ oder das Fest „Fiera del Formaggio di Fossa„, die dem Käse gewidmet ist, der das Symbol dieses Ortes ist und den der Dichter Tonino Guerra wegen seiner besonderen Farbe den„Bernstein von Talamello“ nannte. Heute ist Talamello Teil der Kunststädte der Emilia-Romagna.