Sie ist die Referenzstadt des Conca-Tals, sein Zentrum für Handel und Dienstleistungen. Dies war schon immer ihre Berufung, die sich seit der Antike in den Messen manifestiert, insbesondere in der‚Fiera di San Gregorio‘ , eine der wichtigsten Verkaufsmessen in der Romagna, mit der im März die Ankunft des Frühlings gefeiert wird. Im Mittelalter wurde Morciano zu einem Bezugspunkt dank derAbtei San Gregorio, dem von San Pier Damiani im Jahr 1061 gegründeten Kloster, um das herum sich die ersten wichtigen Märkte entwickelten, die später in das auf einem Hügel über dem Fluss Conca errichtete Dorf verlegt wurden. Jahrhundertelang diente die ländliche Burg zur Verteidigung des Dorfes und war ein Zentrum für die Sammlung lokaler Produkte. Mit dem Bau der Brücke über den Conca im Jahr 1870 übernahm der Ort die Rolle als Bindeglied zwischen dem Montefeltro, dem Valconca und dem Gebiet um Rimini, wodurch seine strategische Rolle gefestigt und seine landwirtschaftliche Wirtschaft in eine auf den tertiären Sektor gestützte Wirtschaft umgewandelt wurde. Eine große Nudelfabrik, eine Seidenraupenzucht und eine Wollspinnerei wurden gegründet. Außerdem kam es aufgrund der Entvölkerung der Hügel zu einem Bevölkerungszuwachs. Wenn man durch das Zentrum schlendert, dann kann man immer noch die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts spüren, mit der städtischen und architektonischen Strenge, die zwischen den beiden Jahrhunderten herrschte. Hier befindet sich das Centro Dantesco „S. Gregorio in Conca“, das zur Vertiefung des Wissens und zur Verbreitung des Lebens und der Werke von Dante Alighieri eingerichtet wurde.